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Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt “Freischütz Digital – Paradigmatische Umsetzung eines genuin digitalen Editionskonzepts” war ein gemeinschaftliches Projekt der Goethe-Universität Frankfurt, der International Audio Laboratories Erlangen und der Universität Paderborn, letztere übernahm dabei die Gesamtkoordination.

Im Anschluss an den Entwurf eines an Frans Wierings Multidimensional Model angelehnten Konzepts genuin digitaler Musikeditionen sollte am Beispiel von Webers Freischütz ein proof of concept sowohl für die Möglichkeiten neuartiger Editionsmethoden als auch damit verbundener neuer Fragestellungen geliefert werden. In den von vier Projektpartnern gemeinsam bearbeiteten sechs Arbeitspaketen standen die graphische, logische und die akustische (bzw. performative) Domäne des Werks im Zentrum. Zugleich wurde auf eine umfassende und detaillierte Kontextualisierung der Daten und die dafür notwendigen formalisierten Verknüpfungskonzepte Wert gelegt. Da erstmals der Musik-Codierungsstandard MEI für ein umfangreiches Werk der Common Western Notation angewendet und mit einer TEI-Codierung der Textanteile verbunden wurde, eröffneten sich für das Prozessieren, Anreichern und Wiederverwenden der Daten völlig neue Möglichkeiten. Mit der Exploration der Möglichkeiten zur Verknüpfung mit Audio-Aufnahmen und deren Segmentierung versuchte das Projekt im akustischen Bereich zur Lösung generischer Fragestellungen beizutragen, mit der Demonstration des Potentials seines neuartigen digitalen Editionsmodells die Diskussion über künftige Editionsformen zu befördern und mit exemplarischen Untersuchungen zum Aspekt der Varianz weitere Grundlagenforschungen anzuregen.

Das Projekt wollte also weniger fertige Ergebnisse vorlegen als Möglichkeiten aufzeigen und neue Zugangsformen befördern. Damit hängt zusammen, dass die vorliegende Präsentation nicht statisch einen mit dem offiziellen Ende der Förderung im Oktober 2015 erreichten Stand wiedergibt, sondern – soweit dies durch entsprechende Zuarbeiten umsetzbar ist – dynamisch weiterentwickelt wird. Letztlich ist zu hoffen, dass Erweiterungen und Verbesserungen oder auf den frei veröffentlichten Daten aufsetzende Anschlussforschungen künftig durch gezielte Einzelförderungen (auch im Umfeld akademischer Ausbildung) erfolgen können. In diesem Sinne versteht sich Freischütz Digital einerseits als Dokumentation des abgeschlossenen BMBF-Projekts, andererseits aber als weiterhin offene Plattform, deren Initiatoren sich über Rückmeldungen und Anregungen freuen.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Förderkennzeichen 01UG1239A bis C